Sechs Jahre OBS Weyhausen: Zwei Elternteile berichten von ihren Erfahrungen
Unsere Schule hat mehr zu bieten als auf dem ersten Blick zu sehen ist. Zwei Elternteile berichten in einem Interview, was sie in der Zeit an unserer Schule besonders beeindruckt hat. Über die Arbeit der Lehrerinnen und Lehrer und über die Zusammenarbeit zwischen den Erziehungsberechtigten und der Schule.
Das folgende Gespräch einer Videokonferenz wurde aufgenommen, transkribiert und dann redaktionell angepasst und von den Beteiligten zur Veröffentlichung freigegeben.
Herr J. (Lehrer an der Schule): Willkommen Frau S.. Willkommen Herr F.. Ich hatte sie gefragt, ob sie an einem kleinen Interview teilnehmen, was wir über eine Videokonferenz führen wollen.
Ihre beiden Söhne verlassen jetzt im Sommer unsere Schule. Ich hatte sie darum gebeten, doch ein wenig von den Erfahrungen zu berichten, die sie in den letzten 6 Jahren gewonnen haben und dazu würde ich Ihnen gerne ein paar Fragen stellen.
Frau S., als sie vor 6 Jahren ihren Sohn an unsere Schule gebracht haben, welches Bild hatten sie damals von der Oberschule Weyhausen?
Frau S. (Elternteil): Ich hatte kein gutes Bild, muss ich sagen. Bedauerlicherweise hat die OBS nicht den besten Ruf. Nach einer Absage der IGS Sassenburg, habe ich das Gespräch mit der Schulleitung der Oberschule gesucht. Mein Sohn hat ein paar gesundheitliche Probleme und die Schulleiterin hat damals alles möglich gemacht, um die Beschulung meines Sohnes ohne Schwierigkeiten möglich zu machen. Schon nach kürzester Zeit hat sich meine Meinung über die Schule komplett ins Gegenteil gekehrt.
Herr J.: Das ist schön, Herr F., sie waren jetzt viele Jahre Elternvertreter bei uns in der Schule, wie ist es bei ihnen gewesen?
Herr F. (Elternteil): Mein Hauptgrund, mich für die Oberschule Weyhausen zu entscheiden, war zu erfahren, dass es recht kleine Klassengruppen gibt und die Lehrkräfte sich individuell Zeit nehmen für jedes einzelne Kind. Einige Punkte in der Präsentation der IGS entsprachen nicht meinen Vorstellungen und so wurde Weyhausen meine erste Wahl.
Optisch – von außen betrachtet – hat die Schule den 70er Jahre Charme, darüber lässt sich diskutieren. Die Lehrkräfte haben diesen Eindruck bei der Präsentation deutlich wett gemacht.
Herr J.: Frau S., mit welchen Erwartungen haben Sie Ihr Kind an die Schule geschickt und wurden diese Erwartungen denn erfüllt?
Frau S.: Meine Erwartungen, das nehme ich gleich vorweg, wurden sogar über die Maßen erfüllt. Am Anfang seiner Schulzeit an der Oberschule gab es ein Problem mit Mobbing. Die Schule geht sehr streng mit dem Thema Mobbing um und ist in kürzester Zeit dagegen vorgegangen. Der „Mobbende“ und mein Sohn haben sich danach gut verstanden. Mein Sohn hat die OBS mit einem super Zeugnis abgeschlossen. Dieses Ergebnis ist auch den Lehrern der OBS zu verdanken.
Herr J.: Und welchen Eindruck haben Sie gewonnen, Herr F.?
Herr F.: Die Aussagen von Frau S. kann ich nur bestätigen. Die Lehrkräfte geben sich alle Mühe, dass kein Kind zurückbleibt. Auch um schwierige Kinder – „Grenzgänger“ wie z. B. in der Klasse meines Sohnes – haben sie sich sehr gut gekümmert. Deshalb kann ich den schlechten Ruf der Schule nicht nachvollziehen. Die Lehrkräfte engagieren sich über alle Maßen. Es gibt einen „kurzen Weg“ zu ihnen, um Probleme anzusprechen. Gerade als Elternvertreter oder in einem anderen Amt in der Schule kann man ein gutes Verhältnis aufbauen, um an Informationen zu kommen. Auch der Austausch mit anderen Eltern – eine wichtige Sache – funktioniert gut. Ideen, Veränderungen in die Schule einzubringen, wurden ebenfalls gern angenommen.
Herr J.: Das wollte ich als nächstes Fragen. Welche besonderen Erfahrungen sie als Elternvertreter gemacht haben. Aber die Frage haben Sie ja dann im Grunde eigentlich schon beantwortet. Dann haben wir sehr viel Positives gehört. Ich würde sie auch noch Fragen wollen, was hat Ihnen denn eventuell nicht so gut an der Schule gefallen?
Frau S.: Das äußere Erscheinungsbild der Schule ist schon ziemlich traurig. Auch die digitale Ausstattung lässt sehr zu wünschen übrig, ein weiteres Problem ist der alte Teppich in den Klassenräumen. Allerdings sind das mehr oder weniger gebäudetechnische Dinge. Ich kann über die Lehrkräfte, die Schulleitung und das Lernen an der Oberschule nichts Negatives sagen, da stimme ich Herrn F. zu. Ein weiterer Punkt sind die Gespräche mit den Lehrkräften, die immer auf einer sehr guten Basis möglich waren. Außerdem sind die Klassengrößen sehr gut. Ich kann, bis auf die Äußerlichkeiten und die digitale Ausstattung der Schule absolut nichts Negatives sagen.
Herr J.: Herr F., hätten sie da noch etwas hinzuzufügen?
Herr F.: Die Präsentation der Schule nach außen hin – gebäudetechnisch und die digitale Ausstattung – ist Sache des Schulträgers, nicht des Landkreises Gifhorn. Auch in meinem Amt als Kreiselternrat erfuhr ich das. Für die Schule in Weyhausen ist das Boldecker Land zuständig. Die Pläne des Schulträgers – die Schule betreffend – sind mir nicht bekannt. Auch eine kleine Demonstration (Anmerkung des Redakteurs: Wir berichten dazu auf unserer HP) beim Schulträger zur Verbesserung ist leider nicht auf Interesse gestoßen.
Die Leistungen der Lehrkräfte sind unbeschreiblich – das, was das Boldecker Land nicht leistet, ist ebenso unbeschreiblich.
Eltern, die vor 20 Jahren diese Schule besuchten, erkennen auch heute noch Mängel aus jener Zeit wieder. Bei Baumängeln, z. B. nasse Decken, reagiert die Samtgemeinde kurzfristig, aber langfristige Verschönerungen?
Vorschläge, die Wände von den Abschlussklassen gestalten zu lassen, z. B. mit Graffiti, wurden mit der Frage nach der richtigen Farbwahl abgetan. Eigeninitiativen von der Schule, von den Eltern und den Schülern sind nicht erwünscht. Die Lehrkräfte können nichts dafür.
Herr J.: Wollten sie noch was sagen, Frau S.?
Ich kann mich den Worten von Herrn F. nur anschließen. Mein Sohn ist sehr gern in Weyhausen zur Schule gegangen und hat ein wirklich tolles Verhältnis zu den Lehrern aufgebaut. Eine gute Basis zwischen Lehrkraft und Schüler, wirkt sich aus meiner Sicht, auch sehr positiv auf das Lernen aus. Bei meinem Sohn ist das zu 100 Prozent erfüllt worden.
Herr J.: Das war ein sehr nettes Gespräch. Dann bedanke ich mich bei Ihnen für Ihre Offenheit und ich wünsche Ihnen und Ihren Kindern eine ganz tolle Zukunft. Dankeschön!
Frau S.: Vielen Dank!
Herr F.: Ja, danke.